Am heutigen 22. Februar, im Jahr 1942 schied der große Humanist und Pazifist, der erfolgreiche und gefeierte Schriftsteller Stefan Zweig in seinem Exil, der fast ein wenig österreichisch anmutenden brasilianischen Stadt Petroplis, zusammen mit seiner jungen Frau Lotte aus dem Leben – in manchen Nachschlagewerken wird auch der 23 Februar, der Tag der Ausstellung des Totenscheins genannt – die Welt von Gestern.
„Ich grüße alle meine Freunde! Mögen sie die Morgenröte noch sehen nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus.“
schreibt er in seinem Abschiedsbrief. Und früher in einem Brief an einen Freund
„Unsere Welt ist zerstört und das Grauenhafte kommt erst nach dem Kriege, wenn der jetzt wehrlose Hass in den Ländern sich Klasse gegen Klasse, Mensch gegen Mensch wendet.
Wer Stefan Zweig große historische Biografien kennt, weiß, welch entschiedener Humanist er war, wie leidenschaftlich er für die geistige Einheit Europas eintrat, seines alten Europas. Wer sie nicht kennt, dem lege ich vor allem sein Werk über Erasmus von Rotterdam ans Herz. Den Untergang dieses geliebten Europas, seiner moralischen und geistigen Werte, das ist ein Schmerz, der unter Umständen auch töten kann.
Gerade heute, wo diese Werte, wo diese Einheit Europas wieder so gefährdet ist, wie man nie geglaubt hätte, ist es wichtig, auch an seine großen Verfechter zu erinnern. Stefan Zweig war einer davon.
Siehe auch in „Die Presse“ : Stefan Zweig – Die geistige Einheit Europas
Einen wunderbaren Text zu Stefan Zweig veröffentlichte der HerrKlappentexter.
Ein Gedanke zu „Nachdem die Welt von Gestern untergegangen war – Stefan Zweig“