„Das Debüt“ – Bloggerpreis für Literatur 2020 – Meine Entscheidung

2020Bereits zum vierten Mal war ich dieses Jahr Mitglied der Bloggerjury für „Das Debüt“ – Bloggerpreis für Literatur 2020, der, der Name verrät es, ein besonders gelungenes Debütwerk deutscher Sprache auszeichnen möchte.

Ich sage bewusst „ein besonders gelungenes“ Debüt, weil es meiner Meinung nach weder den besten Debütroman noch den besten Roman welcher Kategorie auch immer geben kann. Die Leseerwartungen und -vorlieben sind doch bei allen Leser*innen sehr unterschiedlich und selbst die herangezogenen „objektiven“ Kriterien unterscheiden sich stark. Selbst der Zeitpunkt und die Umstände des Lesens haben meist einen Einfluss darauf, wie sehr uns der eine oder andere Titel anspricht.

die shortlist

Hier beim Bloggerpreis für Literatur „Das Debüt“ 2020 ist noch eine zusätzliche Besonderheit eingebaut, die es der Jury einerseits sehr leicht und andererseits sehr schwer macht. Bozena, Sarah und Janine vom Blog „Das Debüt“ lesen sich jedes Jahr durch einen Stapel zum Preis eingereichter Debütromane (dieses Jahr 61, nachdem es im letzten sogar 80 waren) und wählen daraus eine Shortlist, bestehend aus fünf Titeln. Wir Juryblogger haben also eine kleine, feine Auswahl, der wir uns dann in aller Ruhe widmen können.

Das Debüt 2020Hier liegt zugleich Reiz und Schwierigkeit der Arbeit. Manch ein gelesenes Debüt hätte man sich so gern auf der Shortlist gewünscht, manches erhofft, damit man endlich mal zur Lektüre käme. Dann gibt es wieder Titel, die man nicht mochte oder die von Thematik oder Stil so gar nicht passen. Oder – auch das – von denen man bereits Kritiken gelesen hat, die schon vermuten lassen, dass es nicht passen wird.

Sich von all diesen Dingen freizumachen und möglichst unvoreingenommen an die Lektüre zu gehen, ist die Kunst. Zweimal ist es bisher passiert, dass ein absoluter Favorit oder eher eine absolute Favoritin von mir tatsächlich auch gewonnen hat. Das ist besonders schön und war bei Bettina Wilperts sehr überzeugendem Roman „Nichts was uns passiert“ und Nadine Schneiders wunderbarem „Drei Kilometer“ der Fall.

Hier liegt auch der Reiz der Juryarbeit jedweden Literaturpreises: aus der Leseecke herausgelockt zu werden, Titel zu entdecken, die nicht zu 100% der Lektüreblase entsprechen. Manchmal mit ganz wunderbaren Ergebnissen, so hat mich 2017 Christian Bangel mit „Oder Florida“ sehr überzeugt, im vergangenen Jahr gelang dies David Fuchs mit „Bevor wir verschwinden“. Es gab aber auch immer wieder Bücher, bei denen ich mich frage: „Wie haben die denn das hier auf diese Liste geschafft?“ Und siehe da, der Jurykollege oder die Bloggerkollegin findet sie ganz wunderbar. Das ist eine wirklich schöne, bereichernde Erfahrung, die ich gerne auch in den nächsten Jahren wiederholen würde.

Das Debüt - Shortlist
„Das Debüt“ – Bloggerpreis für Literatur 2020

Wieder verstanden es die Damen von Das Debüt, zu überraschen. Zwei der Shortlisttitel waren sehr populäre und auch schon sehr gelobte Debüts, darunter die Aspekte- und Jürgen-Ponto-Stiftung-Preisträgerin Deniz Ohde, die auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis stand, und Cihan Acars auch bereits ausgezeichneter Roman Hawaii. Ebenso auf die Shortlist geschafft haben es zwei Jungautorinnen, deren Bücher auch bereits einiges an Beachtung erhalten haben. Es stand aber auch ein völlig unbekanntes Werk aus einem sehr kleinen Verlag zur Auswahl. Insgesamt eine sehr spannende Mischung.

Neu und durch die gegenwärtige Situation bedingt, aber eine absolute Bereicherung, waren mehrere Zoom-Treffen der Jury, die einen angeregten, produktiven Austausch der Mitglieder möglich machten. Hier hat man bereits während der Entscheidungsfindung gesehen, wie unterschiedlich Bücher rezipiert und bewertet werden können. Zum Glück müssen wir uns nicht auf ein Buch einigen, sondern nur unseren Favoriten 5/3/1 Punkte zuteilen.

So, nun aber der langen Rede kurzer Sinn: hier seht ihr meine Einzelwertungen:

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Meine Wertung:

(wegen Verlinkung zu Verlagsseiten als Werbung gekennzeichnet)

 

Amanda Lasker-Berlin – Elijas Lied

Amanda Lasker-Berlin - Elijas Lied

Verlagstext:

Elija ist die älteste der Schwestern, ihre Augen, von einer großen Lidfalte beschützt, blicken auf das Schöne in der Welt. Sie liebt das Theater, wenn sie die Hagar spielt, die in die Wüste geschickt wird, allein mit einem Kind im Bauch. Auf der Bühne kann Elija Mutter sein, in echt kann sie das nicht. Noa jobbt in einer Kantine. Jeden Tag hofft sie auf Akim, der hoch oben in dem Glasturm mit Elbblick arbeitet. Sie können über vieles sprechen, die Exmatrikulation, ihre Ostasienreisen, nur nicht darüber, wohin sie geht, wenn ihre Schicht in der Kantine vorbei ist. Loth, die Jüngste, ist schön wie eine Statue. Und sie ist wütend. Bei Demos wird sie als Nazi beschimpft, sie selbst hält die Linken für Meinungsfaschisten. Sie ist in die patriotische Hausgemeinschaft in Halle gezogen, um zu kämpfen. Die Wanderung war Loths Idee. Die Idee, noch einmal Schwestern zu sein. Das Moor zu durchqueren und auf dem Berg das Lied zu singen, das ihr Vater für sie gedichtet hat. Doch wie die Schwestern ist auch das Moor nicht mehr dasselbe. Einen Tag verbringen sie zusammen, allein mit sich und den Erinnerungen, die selbst das Moor nicht schlucken kann, mit all dem Morast und Torf, und es gibt nichts, was Halt verspricht.

Amanda Lasker-Berlin beherrscht die Kunst der Verdichtung, das Spurenlegen, das Erzeugen von stärker werdenden Schwingungen bis hin zum Paukenschlag. Ihre fließende, konzentrierte Sprache, ihr Vertrauen auf die Kraft ihrer Figuren sowie die Empathie und Unaufgeregtheit, mit der sie brisante gesellschaftliche Themen mit individuellen Schicksalen engführt, zeugen von dem großen Talent der Debütautorin.

Frankfurter Verlagsanstalt, 226 Seiten, Hardcover, € 22,00

Meine Meinung:

Die junge Autorin will viel. Themen wie Leben mit Trisomie, Abtreibung und Sterilisation bei Menschen mit Behinderungen, Konflikte in der Familie durch Benachteiligung der nicht behinderten Kinder, Sexualbegleitung, psychische Erkrankungen und Zwangsneurosen und nicht zuletzt Rechtsradikalismus, Abrutschen in die rechte Szene werden aber mehr oder weniger nur aneinandergereiht, ohne auch nur eines davon zu durchdringen. Alle Themen werden oberflächlich und ohne großen Erkenntnisgewinn abgearbeitet. Jedes einzelne davon hätte einen Roman verdient gehabt und eine Auswahl davon vielleicht auch einen guten Roman ergeben. In der Gesamtheit hat das für mich leider nicht funktioniert. Zudem gab es sprachliche Ausrutscher (auch wenn die Sprache insgesamt ansprechend war) und Konstruktionsschwächen. Deshalb von mir hier leider keinen Punkt.

Andere Jurymeinungen zu Elijas Lied z.B. bei Letteratura, Leckerekekse und Literatur leuchtet

 

David Misch - Schatten über den BretternDavid Misch – Schatten über den Brettern

Verlagstext:

Ein Theaterspieler in Zeiten zunehmender Repression. Er ist hin- und hergerissen zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und dem Streben nach Selbstverwirklichung. Seine Figuren und Rollen, die er nicht spielen muss, weil sie in ihm zur Realität geworden sind, bedeuten ihm alles. Eine Kulturverordnung droht sie ihm zu nehmen und der Kampf gegen die neue Autorität im Lande stellt Beziehungen und eigenes Ich mehr denn je in Frage.

In seinem ersten Roman beschwört David Misch eine abgrundtief böse Macht herauf, die aus der Mitte einer Gesellschaft entsteht, in der Reflexionsvermögen und mahnende Erinnerungen schwinden. Eine konkrete Dystopie: Prinzip Warnung.

Duotincta Verlag, 298 Seiten, flexibler Einband, € 17,00

Meine Meinung:

Auch David Misch will viel. Sein Erzähler und die Art zu erzählen ist völlig ungewöhnlich. Das spricht zunächst für das Buch, das sich auch sprachlich auf hohem Niveau bewegt. Die Themen Freiheit der Kunst unter einem zunehmend restriktiven System und deren zunehmende Vereinnahmung könnten aktueller nicht sein. Die Umsetzung ist mutig, da sie die Leser*innen über weite Strecken über Personen und Umstände weitgehend im Dunkeln lässt und es bei Andeutungen belässt. Für mich geht das Ganze aber nicht richtig auf. Zuviel Raunen, redundante Bezüge auf reale (politische) Figuren und eine mir bis zum Ende nicht ganz klare Geschichte machten das Lesen zu einer Herausforderung, die dann unterm Strich zu wenig Gewinn brachte. Dass alles auf den letzten Seiten noch einmal zusammengefasst und erklärt wird, kommt zu spät. Da hatte ich das Buch bereits innerlich abgeschlossen. Für Theaterfans vielleicht interessanter, da Theatertheorie, insbesondere das Theater der Unterdrückten von Augusto Boal eine Rolle spielt. Mir haben die persönlicheren Passagen, z.B. die über die Geburt der Tochter, und Exkurse über aktuelle politische Gegebenheiten am besten gefallen. Da wurde auch für mich spürbar, wie gut David Misch eigentlich schreiben kann. Aber, auch hierfür keine Punkte.

Andere Jurymeinungen zu Schatten über den Brettern, z.B. bei Mikka liest,und Schiefgelesen

 

Lucia Leidenfrost - Wir verlassenen KinderLucia Leidenfrost – Wir verlassenen Kinder

Verlagstext:

Ein abgeschiedenes Dorf. Leere Bauernhöfe. Eine aufgelassene Schule. Die Erwachsenen haben nach und nach das Dorf verlassen. Zurückgeblieben sind die Kinder. Sie empfangen Pakete und Geld. Sie kochen, putzen und pflegen die Großeltern und kleinen Geschwister. Scheinbar soll Krieg herrschen rundherum. Als auch der einzige Lehrer das Dorf verlässt, beginnen die Kinder, ihre eigenen Gesetze und Regeln aufzustellen. Was harmlos beginnt, wird rasch zu einem System aus Gewalt und Macht, dem sich alle zu unterwerfen haben. Nur Mila will sich nicht beugen und wird zur Außenseiterin, die bis zum Ende für das Gute kämpft.

Lucia Leidenfrost entwirft in ihrem ersten Roman eine unheimliche und vielstimmige Parabel. Das Dorf könnte überall stehen, zu jeder Zeit. Gerade das verleiht dem Roman eine durchdringende Aktualität. Doch so düster die Aussichten auch sein mögen, die Hoffnung leuchtet kraftvoll wie ein Stern in der Dunkelheit.

Kremayr & Scheriau, 192 Seiten, Hardcover, € 19,90

Meine Meinung:

Lucia Leidenfrost entwickelt in einem reduzierten und dennoch poetischen Ton eine beklemmende, düstere Atmosphäre. Die verlassenen Kinder im Dorf treten als eine Art Chor auf. Das ist eine nicht völlig neue, aber dennoch reizvolle Perspektive. An ihnen wird die schrittweise Entgrenzung einer Gemeinschaft ohne moralischen Wegweiser und emotionalen Halt demonstriert. Das war teilweise ein wenig plakativ, funktionierte aber recht gut. Die Figur der Außenseiterin Mila und ihre Entwicklung zum eigenständigen Individuum wurde dem entgegengesetzt. Assoziationen zu Ländern wie Rumänien oder Moldawien, wo viele Kinder aus wirtschaftlichen Gründen ohne Eltern aufwachsen, liegen auf der Hand. Dennoch hat mich die parabelartige Darstellung nicht restlos überzeugt.

Deshalb hier ein dritter Platz und 1 Punkt.

Weitere Jurymeinungen bei Schiefgelesen, Lesen macht glücklich und Leckerekekse

 

Cihan Acar - HawaiiCihan Acar – Hawaii

Verlagstext:

Cihan Acars brisantes Debüt über Heimatlosigkeit und Toleranz in unserer zerrissenen Gesellschaft ist „ein rauschhafter Trip durch Heilbronn, der den Leser sofort in seinen Bann zieht.“ Benedict Wells

Es sind die heißesten Tage im Jahr, Hundstage, die, so glauben manche, schweres Unheil bringen. Kemal Arslan läuft durch Heilbronn, ein Fußballstar, der nach einem Unfall seine Karriere beenden und von vorn anfangen muss. Unbeteiligt steht er auf einer türkischen Hochzeit herum, geht in ein Striplokal und ins Wettbüro, gerät mitten hinein in eine Straßenschlacht zwischen Rechten und Migranten, trifft seine Exfreundin Sina und besucht seine Eltern, die, wie die meisten Türken der Stadt, in Hawaii wohnen, einem Problembezirk mit heruntergekommenen Hochhäusern und rauem Straßenleben, der rein gar nichts mit dem Urlaubsparadies gemeinsam hat. Cihan Acar erzählt von zwei Tagen und drei Nächten eines jungen Mannes, in denen er alle Stadien von Illusion, Sehnsucht und Einsamkeit durchquert. Ein Buch über all die Heimatlosen, Nachtgestalten und Romantiker, die im Dazwischen leben.

Hanser, Hardcover, 256 Seiten, €22,00

Meine Meinung:

Das Buch thematisiert den Alltagsrassismus der Provinz, verknüpft ihn mit der Identitätssuche eines jungen Mannes, dem der Lebenstraum geplatzt ist, und zeichnet ein authentisches und stimmungsvolles Bild des Nebeneinanders von schwäbischer Bevölkerung und türkischer Community. Das ist rasant, das liest sich trotz aller geschilderten Problematiken sehr leicht, sogar amüsant. Hin und wieder streut Cihan Acar Soziolekte ein, ohne dass das gewollt klingt. Eine große Stärke sind generell die rundum gelungenen Dialoge. Das Porträt von Kemal als einem, der überall dazwischen steht, Verbundenheit zu allen Seiten empfindet, zugleich aber auch seinen Platz verloren hat, ist dabei besonders gut gelungen. Kemal lässt sich treiben, wohin, bleibt offen. Insgesamt ein rundes, gelungenes Debüt!

Deshalb gibt es hier 3 Punkte.

Weitere Meinungen zu Hawaii: u.a. bei letteratura, schiefgelesen, leckerekekse und Ruth liest

 

Deniz Ohde StreulichtDeniz Ohde – Streulicht

Verlagstext:

Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Ich-Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis der Hausrat aus allen Schränken quoll. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, ehe sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden.

Wahrhaftig und einfühlsam erkundet Deniz Ohde in ihrem Debütroman die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Satz für Satz spürt sie den Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung und dem Versuch, sich davon zu befreien.

Suhrkamp, Hardcover, 284 Seiten, € 22,00

Meine Meinung:

Deniz Ohde hat mit Streulicht einen klassischen Bildungsroman geschrieben. Von einer, die fortging um zu gesunden. Die familiäre und schulische Erziehung ihrer Protagonistin war geprägt von Ausgrenzung, Sprachlosigkeit, Abwertung und permanenter Alarmbereitschaft, nicht negativ aufzufallen. Kein offener Rassismus, aber allerorten die allzu große Neigung, wegzusehen, wo er versteckt wirkte. Und die Protagonistin stand immer dazwischen. Zwischen Arbeiterstolz und Bildungswunsch, Individualität und Anpassung. Ihr ist der Ausbruch gelungen.

Deniz Ohde beobachtet fein und genau – autobiografische Parallelen waren da sicher hilfreich – und schafft ein bedrückendes, desillusioniertes, aber nicht hoffnungsloses, dichtes Stück Prosa. Ihre Sprache ist sowohl einfühlsam als auch spröde, ruhig und sehr atmosphärisch. Besonders gelungen sind die differenzierten, fast zärtlichen Porträts der Eltern.

Ein erstaunlich reifer Debütroman und deshalb von mir 5 Punkte.

Andere Jurymeinungen: u.a. bei  Literatur leuchtetLetteratura und Schiefgelesen

 

Meine Wertung für „Das Debüt“ – Bloggerpreis für Literatur 2020 :

Leidenfrost – 1 Punkt

Acar – 3 Punkte

Ohde – 5 Punkte

 

Die Entscheidung zwischen Platz eins und zwei für „Das Debüt“ – Bloggerpreis für Literatur 2020 fiel mir recht schwer. Gefühlsmäßig tendierte ich zu Hawaii, letztlich empfand ich aber Streulicht als etwas reifer und sprachlich ausgefeilter. Insgesamt war es sehr spannend, zwei Versionen einer Geschichte zu lesen. Zwei junge Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund, die ihren Platz in der deutschen Gesellschaft auf ganz unterschiedliche Weise und mit ganz unterschiedlichem Hintergrund suchen, und nur zum Teil finden. Zwei tolle Debüts, die ich wirklich gerne gelesen habe.

Hier sind nochmal die Links zu den kompletten Rezensionen.

Deniz Ohde – Streulicht

Cihan Acar – Hawaii

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Gewonnen hat mit 52 Punkten Deniz Ohde mit Streulicht!

Herzlichen Glückwunsch!

Bisherige Preisträger

 

2016 – Shida Bayzar – Nachts ist es leise in Teheran

2017 – Klaus Cäsar Zehrer – Das Genie

2018 – Bettina Wilpert –Nichts was uns passiert

2019 – Nadine Schneider – Drei Kilometer

 

Der Beitrag auf dem Blog Das Debüt ist nun auch nachzulesen. Ich danke den Initiatorinnen Bozena Ana Badura, Sarah Jäger und Janine Hasse für die Organisation und Durchführung von „Das Debüt“ – Bloggerpreis für Literatur 2020 und freue mich schon auf eine hoffentlich als Präsenzveranstaltung stattfinden könnende Preisverleihung. Und ich danke Marion von Schiefgelesen für die Organisation der Zoom-Diskussionsrunden.

 

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