Bis zu 30 Millionen Opfer forderte die Taiping-Rebellion in China zwischen 1851 und 1864 und ist damit der opferreichste Bürgerkrieg der ganzen Menschheitsgeschichte. Stephan Thome erzählt davon in Gott der Barbaren.
„Taiping?“ mag sich da so mancher fragen, und tatsächlich ist es verblüffend, wie wenig man hierzulande über diese Revolte im Fernen Osten, über die Geschichte generell in diesen Regionen der Welt, weiß. Ein einigermaßen beschämendes Zeugnis der eurozentrischen Geschichtsschreibung, die immer noch vorherrscht und die in einer derart globalisierten Welt wie der unsrigen, gerade auch mit dem rasanten Erstarken Chinas auf dem Weltmarkt, eigentlich nicht mehr vertretbar ist.
Der Philosoph, Sinologe und Autor Stephan Thome hat die Taiping-Revolution zum Stoff seines neuen, umfangreichen Romans gemacht und ist damit auf der Shortlist zum diesjährigen Deutschen Literaturpreis gelandet. Für Thome ist es bereits die dritte Shortlist-Nominierung. Weiterlesen „Stephan Thome – Gott der Barbaren“→
Seit heute ist sie wieder offiziell: Die Longlist für den Deutscher Buchpreis 2018 mit den 20 Romanen, die zur Wahl des Deutschen Buchpreises 2018 anstehen.
Vom 6. Februar bis 23. März konnten Verlage Titel einreichen, 105 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind der Einladung gefolgt und haben insgesamt 165 Titel vorgeschlagen. Eine siebenköpfige Jury, der dieses Jahr erstmals auch ein Buchblogger angehört, nämlich Uwe Kalkowski (Kaffeehaussitzer.de), hat daraus eben jene 20 Romane ausgewählt, die nun die Longlist Des Deutschen buchpreis 2018 bilden. Eine weitere „Eindampfung“ der Liste auf sechs Titel zur Shortlist wird bis zum 11. September erfolgen. Am 8. Oktober wird dann der Sieger im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Römer gekürt. Weiterlesen „Deutscher Buchpreis 2018 – Die Longlist“→
Bereits 1990 veröffentlichte Gert Loschütz einen autobiografisch inspirierten Text über die Flucht seiner Familie aus dem brandenburgischen Plothow nach Mittelhessen im Jahr 1957. „Flucht“ war dieses Buch schlicht betitelt und kreiste in erster Linie um die Folgen, die diese für den damals elfjährigen Ich-Erzähler hatte. Auch im neuen Roman von Gert Loschütz, „Ein schönes Paar“, ist wieder Dillenburg Handlungsort
Gert Loschütz ist ein eher zurückhaltender, zwar hoch angesehener, aber eher am Rande des deutschen Literaturbetriebs stehender Autor. Gedichte, Theaterstücke, Novellen, und dann dieser schmale Roman. Danach dauerte es bis 2005, dass mit „Dunkle Gesellschaft. Roman in zehn Regennächten“ wieder ein größeres Werk erschien, das sogleich auf der Shortlist des neu geschaffenen Deutschen Buchpreis landete. 2006 folgte sehr schnell sein Roman „Die Bedrohung“. Und nun, zwölf Jahre später, knüpft „Ein schönes Paar“ direkt an das 28 Jahre zuvor erschienene „Flucht“ an. Weiterlesen „Gert Loschütz – Ein schönes Paar“→
Deutscher Buchpreis 2017 – Bisher habe ich alle Siegertitel und viele der Longlist und Shortlist der vergangenen Jahre gelesen – bis auf Frank Witzel, dessen Autorenlesung ich tatsächlich nach etwas mehr als der Hälfte abgebrochen habe. Es war kein schlechter darunter, auch wenn ich die letztjährige Wahl nicht gerade begrüßt habe. Aber Bodo Kirchhoff ist einfach kein Autor für mich – und muss es ja auch gar nicht sein.
Auch dieses Jahr schaue ich wieder sehr gespannt auf das ganze Ereignis, werde mir auf jeden Fall die Leseproben-Broschüre besorgen, staune, welche Ausmaße die Idee der Buchpreisblogger mittlerweile angenommen hat, werde bei den Diskussionen mitmischen und mit einer kleinen Träne im Auge an letztes Jahr denken, wo ich bei der Verleihung des Preises im Frankfurter Römer dabei sein durfte. Ein wirklich tolles Erlebnis!
Auf langen Spaziergängen mit dem Vater hat Julius Reither einst das Konjugieren lateinischer Verben geübt. Amare – lieben – war eines davon. Sein Futur II – Ich werde geliebt haben – passt sehr gut zu der Geschichte, die Bodo Kirchhoff in seiner Novelle erzählt.
Julius Reither ist über 60 und war bis vor kurzem Verleger in einem Frankfurter Kleinverlag mit angeschlossener Buchhandlung. Als das Geschäft drohte einzuschlafen, wurde es liquidiert und mit den Erlösen ließ sich Reither in einer Wohnresidenz in den Bergen nieder.
Dort begegnet er nun die etwas jüngere Leonie Palm, die wiederum leitet in dieser Residenz einen Lesezirkel und möchte den Ex-Verleger gerne dafür gewinnen. Nicht ganz uneigennützig, denn auch sie selbst hat mit dem Schreiben begonnen nachdem ihr kleiner Hutladen immer weniger Kunden angezogen hatte.
Aus dieser Begegnung an Reithers Tür entsteht eine spontane nächtliche Fahrt an den benachbarten Achensee, aus der schließlich eine Reise bis nach Sizilien führt. Weiterlesen „Bodo Kirchhoff – Widerfahrnis“→
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