Bei Prima Facie von der australischen Dramaturgin Suzie Miller handelt es sich um die Romanfassung eines äußerst erfolgreichen Theatermonologs. Protagonistin ist die erfolgreiche Londoner Strafverteidigerin Tessa Ensler, leidenschaftliche Vertreterin des englischen Rechts bis sie selbst zum Opfer wird. Weiterlesen „Suzie Miller – Prima facie“
Schlagwort: England
Ali Smith – Sommer
„Wie tief die Dunkelheit auch sei, wir müssen das Licht selbst mitbringen“ (Stanley Kubrick) – mit unter anderen diesem Motto beginnt Ali Smith ihren Roman Sommer und beendet mit ihm zugleich ihre großartige Jahreszeiten-Tetralogie. Herbst, Winter, Frühling waren für sich schon beeindruckende Bücher, die in die Dunkelheit unserer unruhigen Tage hinabstiegen und versuchten, sie zumindest streckenweise zu beleuchten. Mit Sommer rundet sich das ganze Werk auf überraschende und geniale Weise. Weiterlesen „Ali Smith – Sommer“
Ali Smith – Winter – Der Jahreszeitenzyklus
Ali Smith zu lesen, ist immer ein Erlebnis. Geistreich sind ihre Romane, virtuos, anspielungsreich, sprunghaft. Ihr jüngstes Projekt ist das Jahreszeitenquartett, mit dem die 1962 geborene Schottin 2016 kurz vor dem Brexit-Referendum begann. Herbst war der erste Teil betitelt, der im vergangenen Jahr auch auf Deutsch erschien. Nun folgen in jahreszeitlichem Rhythmus die weiteren Bücher. Winter ist der gerade aktuelle Roman von Ali Smith. Mit ihm macht es die Autorin der Leser:in zunächst nicht ganz leicht. Weiterlesen „Ali Smith – Winter – Der Jahreszeitenzyklus“
Maggie O´Farrell – Judith und Hamnet
Hamlet ist sicher eines der bekanntesten Dramen William Shakespeares. Darin geht es zentral auch um eine Vater-Sohn-Beziehung. Über seinen Verfasser ist trotz vielfältiger Forschung erstaunlich wenig Gesichertes bekannt. Tatsache ist, dass er einen Sohn hatte, der Hamnet hieß und 1596 gerade elfjährig starb. Die britisch-irische Autorin Maggie O´Farrell macht ihn in ihrem mit dem Women´s Prize for Fiction 2020 prämierten Roman Judith und Hamnet zum Namensgeber des 1601 entstandenen Dramas und erzählt die berührende Geschichte seines Lebens und Sterbens. Weiterlesen „Maggie O´Farrell – Judith und Hamnet“
Jonathan Coe – Middle England
Bevor die Corona-Krise das gesellschaftliche Erschrecken auf eine ganz neue Dimension gehoben hat, haben wir bereits etliche Szenarien durchlebt, die man sich noch vor wenigen Jahren gar nicht vorstellen konnte und die nun Realität geworden sind. Ob das das Wiedererstarken von rechtem Gedankengut mit Wahlsiegen der extremen Rechten und Anschlägen auf Politiker, nach „Migrationshintergrund“ aussehenden Mitbürgern und Synagogen war. Oder die Wahl eines ungehobelten, intellektuell eher dürftig ausgestatteten und extrem narzisstischen Mannes zum Präsidenten des mächtigsten Staates weltweit. Oder aber die Lossagung von „Good Old England“ von der Europäischen Union. All diese Dinge haben alte Überzeugungen vom zivilisatorischen Fortschritt, vom Zusammenwachsen der Menschheit, von der Überwindung nationalstaatlicher Hürden tief erschüttert und wir stecken noch mittendrin in diesen Entwicklungen. Über den Brexit hat Jonathan Coe nun einen Roman veröffentlicht, „Middle England“. Weiterlesen „Jonathan Coe – Middle England“
Ali Smith – Herbst – Der Jahreszeitenzyklus
Überall wird der gerade auf Deutsch erschienene Roman „Herbst“ von Ali Smith als der „erste Brexit-Roman“ gefeiert. Und tatsächlich begann die schottische Autorin 2016 kurz vor dem Referendum mit der Niederschrift und in der Absicht, einen ganz zeitnahen Text zu verfassen. „Autumn“ erschien dann auch bereits im selben Jahr und platzierte sich 2017 auf der Shortlist zum Man Booker Prize. Weiterlesen „Ali Smith – Herbst – Der Jahreszeitenzyklus“
Rachel Cusk – Lebenswerk
Als Rachel Cusk 2001 ihren literarischen autobiografischen Essay „A life´s work“ (deutsch jetzt bei Suhrkamp „Lebenswerk – Über das Mutterwerden“) veröffentlichte, war ihr Projekt noch relativ einzigartig. Es stellt quasi den Urtext eines Genres dar, das in den letzten Jahren zum Beispiel mit Sheila Hetis „Motherhood“ oder der Studie von Orna Donath „Regretting motherhood“ diskutiert wurde. Vieles, das Cusk in Ihrem Text zum ersten Mal zu Papier brachte und für das sie aufs heftigste gerade auch von anderen Frauen kritisiert und angefeindet wurde, ruft mittlerweile keine Empörung mehr hervor. Und doch ist das Buch hochaktuell, gerade durch seine gewisse Zeitlosigkeit. Weiterlesen „Rachel Cusk – Lebenswerk“