Tijan Sila – Radio Sarajevo

Geschätzt mehr als 11.000 Todesopfer forderte die Belagerung der Stadt Sarajevo durch die Armee der bosnischen Serben, Reste der jugoslawischen Bundesarmee und Paramilitärs während des Bosnienkriegs. Fast vier Jahre, von April 1992 bis Februar 1996 dauerte sie an. Ständiger Beschuss, Scharfschützen, Mangel an Heizmaterial und Lebensmitteln und zunehmend unzureichende medizinische Versorgung bedeutete das für die knapp 400.000 Einwohner, unter ihnen der 11jährige Tijan. Dieser lebte mit seinen Eltern, die als promovierende Literaturwissenschaftlerin und Professor für Bibliothekswesen dort absolute Außenseiter waren, in einer Plattenbausiedlung. Von diesen Jahren und ihren Nachwirkungen erzählt Tijan Sila in seinem Buch Radio Sarajevo.
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Roman Rozina – Hundert Jahre Blindheit

Der Slowene Roman Rozina entrollt mit seinem fast 600 Seiten starken Roman Hundert Jahre Blindheit ein großes Familientableau. Und ja, die Referenz zum großen Kolumbianer Gabriel García Márquez ist durchaus beabsichtigt, auch wenn bei Rozina kein magischer Realismus zu finden ist, sondern die Geschichte realistisch und chronologisch erzählt wird. Weiterlesen „Roman Rozina – Hundert Jahre Blindheit“

Drago Jančar – Als die Welt entstand

Der Krieg ist seit mehr als 15 Jahren zu Ende. Und doch lebt er in den Köpfen der Menschen, vor allem der Männer, weiter und bestimmt den Alltag der Menschen in der Volksrepublik Slowenien,  Teilstaat der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, auch noch Anfang der 1960er Jahre. In dieser Zeit wächst Danijel auf, den man bei aller Fiktionalität als ein Alter Ego des 1948 geborenen Autors Drago Jančar ansehen kann und der im Alter von 12 Jahren die Ordnung seiner Welt und die eigene Ordnung in ihr erlebt, die Zeit, als für ihn die Welt entstand. Weiterlesen „Drago Jančar – Als die Welt entstand“