Mia Raben – Unter Dojczen

„Unter Dojczen“ – mit polnischer Lautschrift betitelt die 1977 geborene Journalistin Mia Raben ihren Debütroman. Unter Deutschen befindet sich die 50jährige Polin Jola schon seit vielen Jahren. Sie ist eine der vielen Pflegekräfte, ohne die die Betreuung und Pflege alter Menschen hierzulande gar nicht mehr denkbar ist. Oft ihre eigenen Familien zurücklassend, auf langen Busfahrten Richtung Osten und Westen pendelnd, häufig – wenn auch zum Glück nicht mehr ganz so oft wie in der Anfangszeit der Neunziger Jahre – unversichert, gnadenlos unterbezahlt, windigen Vermittlungsagenturen ausgeliefert und mit ausbeuterischen Verträgen in deutschen Haushalten beschäftigt, leben geschätzt bis zu 300.000 vorwiegend Frauen aus Ost- und Südosteuropa hierzulande, nicht wenige in der rechtlichen Grauzone der 24 Stunden-Pflege. Menschen, ohne die die Gesellschaft kaum mehr denkbar wäre, die aber viel zu oft übersehen werden. Und denen folgerichtig auch in der Literatur wenig Raum gegeben wird. Weiterlesen „Mia Raben – Unter Dojczen“

Ulrike Draesner – Die Verwandelten

Die Schriftstellerin Ulrike Draesner beschäftigt sich schon seit langem – autobiografisch oder biografisch inspiriert – mit den Themen Flucht, Vertreibung und transgenerationelle Weitergabe von Traumata, 2014 erschien Sieben Sprünge vom Rand der Welt, 2020 Schwitters, die zusammen mit dem jüngst veröffentlichten Die Verwandelten eine lockere, inhaltlich nicht voneinander abhängende Trilogie ergeben. Weiterlesen „Ulrike Draesner – Die Verwandelten“