Terézia Mora – Muna oder Die Hälfte des Lebens

Die Büchnerpreisträgerin Terézia Mora war im Sommer mit ihrem aktuellen Roman Muna oder Die Hälfte des Lebens zu Gast beim diesjährigen Literaricum Lech, das sich dem Klassiker Lolita von Vladimir Nabokov widmete. Nach Parallelen zwischen beiden Romanen zu suchen, liegt deshalb auf der Hand. Auch darüber konnte ich mit Terézia Mora vor Ort sprechen.

Wenn Moras Roman im Feuilleton  besprochen wird, taucht immer wieder der neuerdings sehr häufig verwendete Begriff „toxische Beziehung“ auf. Aber gerade hier liegt eher ein großer Unterschied der beiden Geschichten, denn die anfangs zwölfjährige Lolita führt mit ihrem Stiefvater Humbert Humbert, der sie emotional und körperlich rücksichtslos jahrelang missbraucht, keine Beziehung, wie Terézia Mora gleich zu Beginn des Gesprächs, das ich mit ihr im schönen Oberlecher Hotel Sonnenburg führen durfte, feststellt. Lolita ist ihrem Stiefvater vielmehr völlig, auch finanziell, ausgeliefert. Auch wendet Humbert Humbert, sieht man vom sexuellen Missbrauch ab, was natürlich eigentlich unmöglich ist, keine körperliche Gewalt, wie sie für Munas Beziehung zu Magnus typisch ist, gegen Lolita an.

Parallelen könnte man allerdings in der Obsession, mit der die Protagonistin Muna in Terézia Moras Roman ihre weitgehend einseitige Liebe zu Magnus lebt, sehen. Und noch deutlicher in der radikal subjektiven Perspektive, in der die beiden Ich-Erzähler:innen schreiben, und die beide in ihrer Funktion unzuverlässig machen. Dieser subjektiven Perspektive galt meine erste Frage an Terézia Mora.

War diese Perspektive von Anfang an da, haben Sie gedacht, nur so kann ich diese Geschichte erzählen? Oder hat sich das beim Schreiben entwickelt?

Terézia Mora: Die war von Anfang an da. Auf andere Weise funktioniert das für mich nicht, weil sonst die Gefahr besteht, die Figur auf unangemessene Weise zu  kommentieren oder den Leser ganz offensichtlich zu einer bestimmten Sichtweise zu drängen. Während, wenn Muna selbst erzählt, mehr Leerstellen bleiben können, bei denen der Leser gefordert wird, auch über eigene Vorurteile nachzudenken. Und ja, ich glaube, das hält mehr in Bewegung, als wenn ich von außen erklärend erzählt hätte.

Die Ich-Erzählerin Muna Appelius ist zu Beginn des Romans knapp achtzehn Jahre alt, besitzt das gleiche Geburtsjahr wie ihre Autorin Terézia Mora, 1971. Wir begegnen ihr in der fiktiven DDR-Kleinstadt Jüris im Sommer 1989. Munas Vater ist an Lungenkrebs verstorben, die Mutter, Schauspielerin am Stadttheater, greift seitdem immer mehr zum Alkohol und hat gerade einen Selbstmordversuch hinter sich. Für Muna, die kurz vor dem Abitur steht, kommt zu diesen persönlichen Tragödien noch der langsame Verfall ihrer Heimat, der DDR. Muna ist eigentlich eine fleißige, zupackende, kluge junge Frau. Als Gewinnerin eines Schreibwettbewerbs verschlägt es sie zunächst als Hospitantin zur Lokalzeitung, später in die Redaktion eines Magazins. Dort begegnet sie dem jungen Französischlehrer und Fotografen Magnus Otto, dem „schönsten Mann, den ich je im Leben sehen würde.“ Muna verfällt ihm vollkommen und bedingungslos.

Dabei hat Magnus eigentlich kein Interesse an Muna, weicht ihr aus. Sie muss sich in ihrer Obsession schon ganz gewaltig anstrengen, um ihn endlich ins Bett zu bekommen. Aber es bleibt bei dieser einen Nacht. Magnus heuchelt keine vorhandenen Gefühle und verabschiedet sich bald darauf zu einer Fahrradtour nach Rumänien und Bulgarien. Es ist der Sommer 1989, und Magnus kommt nicht zurück. Muna kann nur vermuten, dass er sich in der Endphase der DDR nach Westen abgesetzt hat. Sie schreibt unzählige Briefe, von denen sie nicht alle abschickt. Antwort bekommt sie keine.

Wir begleiten nun Muna durch die nächsten sieben Jahre. Sie beginnt ein Literaturstudium in Berlin, erlangt ein Stipendium für London, wo sie ihr Taschengeld als Au-Pair aufbessert, beginnt dann ein Promotionsstudium in Wien – Thema: Weiblichkeitskonstruktionen und Erinnerungskultur -, arbeitet in Verlagen, bei einem feministischen Forschungsprojekt, in Modeläden und in Buchhandlungen. Stete Konstante: die falschen Männer, sei es ein übergriffiger schottischer Dozent oder ein Wiener Schriftsteller – sie alle tun Muna nicht gut, missbrauchen sie. Auch bei ihnen sind Munas Selbstbetrug, ihr Selbsthass und ihre Selbsterniedrigung, ihre internalisierte Misogynie und ihre Realitätsverweigerung spürbar.

Dann, sieben Jahre später, begegnet sie Magnus, der zwischenzeitlich in Paris gelebt hat, in Berlin wieder. Muna kippt beim Anblick ihrer Prinzengestalt wieder komplett in ihre Obsession zurück. Diesmal entwickelt sich zwischen den beiden die oben erwähnte toxische Beziehung. Eine Beziehung, die nie gestimmt hat und die in Gewalterfahrungen mündet. Am Gipfelpunkt davon, nimmt Terézia Mora einen radikalen Perspektivwechsel vor, lässt Muna im Text die Perspektive von Magnus einnehmen.

Auch die Autorin selbst hat während des Schreibprozesses für eine gewisse Zeit diesen Wechsel durchgeführt, Opfer- und Täterrolle in ihrem Text vertauscht. Dabei spürte sie nach eigenem Bekunden eine verstörende internalisierte Misogynie bei sich selbst. Sobald Magnus die Opferrolle zugewiesen war, wurde ihr das klar, dass sie plötzlich mehr Mitgefühl aufbrachte.

Terézia Mora im Gespräch mit Alexander Wasner bein Literaricum Lech 2024
Terézia Mora mit Alexander Wasner bein Literaricum Lech 2024 ©Petra Reich

Muna ist tatsächlich auch eine Figur, die Widerspruch beim Lesenden hervorruft. Nicht nur, dass man sie oft schütteln möchte, ihr zurufen möchte: Lass den Mann in Ruhe, der will dich nicht, der tut dir nicht gut. Viele ihrer Entscheidungen sind irrational und objektiv einfach falsch. Dabei ist sie eigentlich eine so reflektierte Person.

Terézia Mora: Nur in diesem einen Punkt nicht. Aber ja, genau so kann es gehen.

Das erzeugt Reibung. Mora hofft, dass die Leserinnen an bestimmten Punkten Verhaltensweisen oder Entscheidungen entdecken, mit denen auch sie schon mal konfrontiert waren. Dass sie sich damit identifizieren können und denken: Es hätte bei mir dann auch so ausgehen können. Vielleicht auch eigene internalisierte misogyne Haltungen entdecken.

Terézia Mora: Manchmal hat man ja wirklich einen blinden Fleck. Und Muna ist natürlich auch eine Person, die einen nervt, manchmal? Ganz oft. Aber ich mag das, wenn die Hauptfigur nervt, wirklich gerne.

Mora hat ganz bewusst eine sehr reflektierte Figur als Protagonistin gewählt, eine gebildete Figur. Damit wollte der Falle entgehen, eine Art „Elendsporno“ zu schreiben. Diese Gefahr wäre größer gewesen, wenn eine arme, ungebildete, in vielen Dingen eingeschränkte Frau als Figur aufgetreten wäre, die aus ihrem engen Kreis einfach nicht herauskommt. Muna könnte sich aus ihrer Situation eigentlich befreien, ist reflektiert genug, hat auch die entsprechenden sozialen Ressourcen.

Terézia Mora: Aber an diesem bestimmten Punkt besteht bei ihr eben eine Blockierung. In einem Gespräch mit einem Helfer des Weißen Rings bestätigte mir dieser, dass das Problem der häuslichen Gewalt tatsächlich durch alle Gesellschaftsschichten geht. Auch in intellektuellen Familien wird geprügelt und nicht nur verbal fertig gemacht, wie man sich das vielleicht vorstellen würde, sondern es gibt auch physische Gewalt.

Muna ist auf jeden Fall eine sehr widersprüchliche Figur und auch eine nur bedingt zuverlässige Erzählerin. Wir erleben alles durch ihre Sicht. Nur vereinzelt werden das Geschehen und die Protagonistin durch die zahlreich auftretenden Nebenfiguren gespiegelt. Diese Nebenfiguren sind Terézia Mora sehr wichtig. Sie kommentieren die Hauptfigur. Ein literarisches Mittel, das die Autorin gerne, in allen Büchern verwendet. Bereits in ihrem Debütroman Alle Tage gab es die Hauptfigur Abel Nema, die nicht spricht und die meiste Zeit nur von außen gesehen wird.

Terézia Mora: Bei meiner Figur Darius Kopp gibt es auch immer die Freundesgruppe, die dies und das und jenes kommentiert. Und in Das Ungeheuer, das ja im Prinzip eine Roadnovel ist, begegnet Darius auf jeder Station einer neuen Nebenfigur, die jeweils seine Situation kommentiert. Und hier ist es ähnlich. Für diese Art von Beziehungen ist es allerdings eher typisch, dass man isoliert wird von seinen Freunden, respektive dass man sich mit Freunden über alles Mögliche austauschen kann, nur nicht über dieses eine Thema.

Es gibt im Roman eine sehr gute Balance zwischen Nähe und Distanz zur Protagonistin. Das bei einer Ich-Erzählerin durchzuhalten ist sicher schwieriger, als wenn man in der dritten Person schreibt. Terézia Mora hat das durch ihre langjährige Schreibroutine allerdings schon ein verinnerlicht.

Terézia Mora: Das ist eine Art Korrektiv, das bei mir beim Schreiben automatisch funktioniert, loslassen und dann wieder anhalten, heranholen und analysieren, was man da gemacht hat. Und ich muss sagen, das kommt mit den Jahren an Schreiberfahrung. Zum Beispiel bei Alle Tage, meinem ersten Roman, kann ich mich erinnern, dass ich mich sehr konzentrieren musste auf dieses Nähe und Distanz. Und hier hat es sich einfach ergeben.

Ist diese Balance zwischen Distanz und Nähe bei einer weiblichen Figur schwieriger als bei den männlichen Protagonisten wie Darius Kopp, über die sie bisher geschrieben haben?

Terézia Mora: Es war anders schwierig. Ich bin kein Mann und kein IT-Spezialist wie Darius Kopp. Um überhaupt zu begreifen, wie dieser Mensch funktioniert, brauchte ich also einen Zugang zu ihm. Das ging einerseits über seine Frau, die wie ich sehr kulturnah ist, und zum anderen über seine Herkunft. Dieser Typ ist ein Plebejer, er kommt nicht aus einer Schicht, die ich nicht verstehe oder in der ich nicht aufgewachsen bin, sondern er kommt auch aus einfachen Verhältnissen und das heißt, wir haben das gemeinsam und darauf konnte ich dann aufbauen.

Mit Muna teilt die Autorin eine ganz ähnliche Laufbahn, zumindest bis zum Abschluss des Studiums. Und natürlich einige typische Erfahrungen, die man nur als Frau macht. Mora war es wichtig über diese typischen Erfahrungen zu schreiben, weil diese viel zu selten dargestellt werden. Zum Beispiel die Erfahrung, eine Pille für danach zu nehmen, dass das mit 24 Stunden Erbrechen einhergeht. Und die Frage, wie sich dann der potenzielle Vater verhält. Was erzählt das über die Beziehung der beiden?

Terézia Mora: Überhaupt all diese Erlebnisse, die du nur als Frau haben kannst. Etwa die Frage: Will ich jetzt ein Kind oder nicht? Das sind Konflikte, in die Männer rein biologisch nicht kommen. Und wenn du dann noch das Pech hast, eine Krankheit zu bekommen, die eine Behandlung erfordert, bei der entschieden werden muss – entweder ich begebe mich in Lebensgefahr, um noch Mutter werden zu können, oder ich gebe diesen Wunsch ganz auf.  All diese Probleme begleiten dich, während du vielleicht noch Energien darauf verschwendest, dem falschen Mann hinterher zu rennen. Es ist schwierig, über alles das so zu schreiben, dass Frauen nicht immer nur die Opfer sind. So zu erzählen, dass die Figur immer noch Energie und Kraft in sich hat. So dass man als Leserin sagt, ich drücke ihr die Daumen, dass sie all das schafft. Und ja, das ist erst die erste Hälfte ihres Lebens.

Am Ende des Romans ist Muna Ende Dreißig. Wir haben sie um die zwanzig Jahre begleitet, die Hälfte ihrer ersten Lebenshälfte, die sie praktisch an den falschen Mann verschwendet hat. Terézia Mora ist es aber auch wichtig zu erwähnen, dass auch die gesellschaftlichen Strukturen sie viel gekostet haben. Die Frage: Wie kann man als Frau Karriere machen? Die berufliche Ausbeutung besonders von jungen Frauen, gerade auch im Kulturbetrieb, zu schildern.

Terézia Mora beim Literaricum Lech 2024 - Lesung aus Muna
Terézia Mora beim Literaricum Lech 2024 ©Petra Reich

Magnus selbst ist im Roman eher eine Leerstelle. Man sieht ihn ja nur über die Projektion von Muna. Ich habe immer überlegt, wie stellt man ihn sich vor?

Terézia Mora: Wir wissen, dass er blaue Augen und braunes Haar hat. Das ist im Grunde alles. Das war etwas schwierig, weil ich mir dachte, er kann nicht komplett leer sein, aber er darf auch nicht zu deutlich werden. Er ist das obskure Objekt der Begierde.

Der Roman beginnt 1989. Und auch für Terézia Mora ist diese Datum eines der großen historischen Ereignisse, bei dem sie dabei war. Sie wollte darüber erzählen, ohne Ostalgie. Es war eine der Situationen, die zunächst die Chance, die Möglichkeit und die Aufgabe zu bieten schien, völlig neu anzufangen.

Terézia Mora: Du bist 18, du bist frei, die Welt um dich herum ist frei geworden. Bitteschön, was willst du mehr? Aber so einfach ist das nicht. Gut wäre, vielleicht nicht komplett alleine und verlassen zu sein, umgeben von diesem Chaos, das 1989 herrschte. Muna fehlt komplett die auffangende Community. Sie ist tatsächlich komplett allein.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Roman ist die Mutter-Tochter-Beziehung, die auch ein Stück weit toxisch ist. Terézia Mora hat sich bewusst für „unbrauchbare Mutter“ entschieden. Und gegen die gut funktionierende Familie, aus der man natürlich trotzdem in eine toxische Beziehung hineinrutschen kann. Was dann vielleicht mit einem schlechten Gewissen verbunden wäre. Und gegen die Möglichkeit, Muna Vollwaise und völlig allein sein zu lassen. Also die „unbrauchbare Mutter“, die zwar Ratschläge gibt (zum Beispiel: „Dass sie dich ficken, lässt sich nicht vermeiden. Achte nur immer drauf, dass du sie ebenso fickst wie sie dich.“) Und die Muna, als sie krank ist, auch besucht und pflegt, allerdings erst, als diese schon fast wieder gesund ist und sie eigentlich nicht mehr braucht. Die Mutter, die zeitlebens immer so mit sich beschäftigt war, dass für ihre Tochter kaum Platz blieb. Und die jetzt wegen ihrer Alkoholsucht als Bezugsperson mehr oder weniger ausfällt. Am Ende erfahren die Leser:innen von einer Begebenheit, die die Sicht auf das Mutter-Tochter-Verhältnis noch einmal völlig umkrempelt. Eine wahre Geschichte, die Terézia Mora erzählt wurde. Und de im wahren Leben wie auch im Buch diese Beziehung extrem belastet hat.

Terézia Mora: Es ist möglich, dass der totale Niedergang der Mutter mit diesem Punkt zusammenhing. Es wäre vielleicht für alle tatsächlich besser gewesen, wenn die 40-jährige alkoholkranke Mutter noch ein Kind gehabt hätte und Muna ein Geschwisterchen. Das wäre dann eine völlig andere Struktur gewesen. Aber manchmal trifft man an gewissen Punkten seltsame Entscheidungen und alles ist vergiftet. Apropos toxische Beziehung.

Als letzten Punkt möchte ich noch die Komik und Ironie ansprechen, die neben der ganz unsentimentalen, schonungslosen Erzählung immer wieder vorhanden ist. Wie wichtig war Ihnen das?

Terézia Mora: Ach, ich weiß nicht. Ich neige zu Slapstick Szenen. Ich mag das. Bei Darius Kopp gibt es die Situation, dass er immer versucht, ein Hemd zu tragen und dass dieses Hemd ständig schmutzig wird. Und er arbeitet sich im Grunde immer ab mit diesem Hemd. So etwas liegt mir vielleicht, weil ich im wahren Leben auch tollpatschig bin. Und außerdem löst das ein bisschen die Tragik und den Ernst der Geschichte auf. Spannung aufbauen, lösen, Spannung aufbauen, lösen durch zum Beispiel Lächerlichkeit oder Humor. Tragikomik im Grunde. Und ich denke auch, dass unser Leben so ist. Im Grunde ist unser Leben eine Tragikomödie.

Und das Ende haben Sie ganz bewusst uneindeutig gestaltet, so dass man nicht genau weiß, was da tatsächlich passiert.

Terézia Mora: Das war absolut willentlich. Es soll nicht klar sein. Ist er es, der wiederkehrt? Oder ist es nur ein Typ wie er? Und was passiert da eigentlich? Und ich kann Ihnen verraten, dass ich da viel getüftelt habe. Das war mir sehr wichtig, weil ich mir dachte, du kannst so ein Buch nicht geklärt beenden. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, Muna siegreich triumphieren zu lassen. Und ich konnte mich nicht dazu durchringen, sie zu vernichten. Was blieb mir dann also?

Terézia Mora hat das wunderbar gelöst, nachzulesen in ihrem Roman Muna oder Die Hälfte des Lebens, erschienen bei Luchterhand.

Ich danke Terézia Mora ganz herzlich für dieses wunderbare und sehr entspannte Gespräch über Muna oder Die Hälfte des Lebens, das wir in der schönen Bibliothek des Hotels Sonnenburg in Oberlech am Arlberg im Rahmen des Literaricum Lech geführt haben. Und empfehle allen die Lektüre, in der die Autorin, wie es auf dem Buchrücken heißt, untersucht: „Was geschieht mit einem Leben, das man in Abhängigkeit von einem anderen führt.“ Schonungslos, genau beobachtet und unsentimental, ohne Eindeutigkeiten, Sympathien oder Anklage und mit viel Komik und Ironie schauen wir tief in eine sogenannte toxische Beziehung, in die Kulturbranche, die in der Gesellschaft noch immer omnipräsente, oft auch internalisierte Misogynie und die Nachwendezeit.

 

alle Fotos ©Petra Reich

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Terézia Mora - Muna oder Die Hälfte des Lebens.

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Terézia Mora – Muna oder Die Hälfte des Lebens
Luchterhand August 2023, Hardcover, 448 Seiten, € 25,00

 

 

 

 

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