Sara Klatt – Das Land, das ich dir zeigen will

Sara Klatt, die Autorin von Das Land, das ich dir zeigen will, ist 1990 in Hamburg geboren und dort aufgewachsen. Ihr Großvater wanderte nach dem Krieg von Berlin nach Israel aus, wurde dort aber nicht heimisch. Schon früh erzählte er seiner Enkelin von dort. Sie stellt ein Motto aus der Bibel ihrem Roman voran, der unverhohlen Autobiografisches erzählt.

„Und der Herr sprach zu Abraham:
Gehe aus deinem Vaterland und von deiner
Freundschaft und aus deines Vaters Hause
in ein Land, das ich dir zeigen will.“

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Adania Shibli – Eine Nebensache

Eine Nebensache betitelt Adania Shibli ihren schmalen Roman, mit dem sie 2020 und 2021 für den National Book Award for Translated Literature und den International Booker Prize nominiert war, genauer gesagt Tafsil Thanawi (Eine Kleinigkeit). Alles andere als eine Kleinigkeit ist aber die Geschichte, die sie im ersten Teil des Romans sparsam, präzise, unerbittlich erzählt.

Es ist der August 1949. Die sengende Sonne prallt unerbittlich auf die Wüste Negev im Süden Israels. Eine kleine Militäreinheit baut in ihrer von Disteln, dürrem Gestrüpp und Steinen geprägten Ödnis ihr Lager auf. Hier, dicht an der ägyptischen Grenze, sollen sie die Gegend durchforsten und von feindlich gesinnten Arabern befreien. Der Staat Israel ist noch jung und hat bereits seinen ersten Unabhängigkeitskrieg hinter sich. Weiterlesen „Adania Shibli – Eine Nebensache“

Colum McCann – Apeirogon

Apeirogon – der Titel des neuen Romans von Colum McCann bezeichnet eine geometrische Figur, die eine zählbar unendliche Menge an Seiten besitzt. Dies ist aber nicht die einzige mathematische Metapher, die der Autor verwendet, so kommen verschiedene Male auch die „befreundeten Zahlen“ vor, die jeweils gleich der Summe der echten Teiler der anderen Zahl sind (z.B. 220 und 284), das Apeirogon ist aber Programm. Weiterlesen „Colum McCann – Apeirogon“