Als im September 2022 die 22-jährige kurdische Iranerin Jina Mahsa Amini starb, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen einer angeblich zu nachlässig getragenen Kopfbedeckung ins Koma geprügelt wurde, brachen die bislang größten und sehr breit gestreuten Proteste gegen das Mullah-Regime aus. Unter dem Motto „Jin, Jiyan, Azadi“ (auf Persisch „Zan, Zendegi, Āzādi“, dt. Frau, Leben, Freiheit) gingen die unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten auf die Straße, um gegen die Repressionen der Regierung zu protestieren. Diese reagierte wiederum mit massiver stattlicher Gewalt, konnte die Unruhen aber nur schwer und bis heute nicht ganz unterdrücken. Die Ich-Erzählerin im Debütroman Im Herzen der Katze der Journalistin und Malerin Jina Khayyer erfuhr von den Ereignissen zunächst über ihren Instagram-Feed. Aber auch noch im Iran lebende Familienmitglieder berichteten ihr nahezu live. Weiterlesen „Jina Khayyer – Im Herzen der Katze“
Schlagwort: Misogynie
Olga Tokarczuk – Empusion
Es ist September 1913, am Vorabend des Ersten Weltkrieges, als ein junger, polnischer Student der Kanalisationsbautechnik aus Lemberg im Lungensanatorium Gröbersdorf (das heutige Sokolowsko) in Niederschlesien ankommt. Natürlich denkt die Leserin/der Leser sofort an Thomas Manns Zauberberg und seinen Helden Hans Castorp. Dass die Nobelpreisträgerin von 2019 Olga Tokarczuk mit ihrem neuen (und ersten Post-Nobel)Roman Empusion nicht nur einen Wiederaufguss oder eine Reminiszenz an den berühmten Sanatoriumsroman schreiben wollte, zeigen bereits der ungewöhnliche Titel und die beigefügte Gattungsbezeichnung „Eine natur(un)heilkundliche Schauergeschichte. Weiterlesen „Olga Tokarczuk – Empusion“

