Viele Romane und auch Sachbücher kreisen zurzeit um Kindheiten und Jugenden in der DDR, meist um solche, die dort starteten und dann durch Mauerfall und Wiedervereinigung eine Zäsur erfuhren. André Kubiczek trägt mit seinem autofiktionalen Roman Nostalgia eine etwas andere Sicht darauf hinzu. Weiterlesen „André Kubiczek – Nostalgia“
Schlagwort: DDR
Meri Valkama – Deine Margot
Eine 1980 geborene Finnin schreibt einen Roman über den Untergang der DDR – das mag zunächst verwundern. Meri Valkama lebte allerdings, wie die Protagonistin in ihrem Debütroman Deine Margot, als Kind einige Jahre in Ost-Berlin, wo ihr Vater – auch das eine Übereinstimmung – als Korrespondent einer linken finnischen Zeitung tätig war. Weiterlesen „Meri Valkama – Deine Margot“
Matthias Jügler – Maifliegenzeit
Es ist eine ganz unglaubliche Geschichte, die Matthias Jügler in seinem neuen Roman Maifliegenzeit erzählt. Und doch ist sie wohl tausendfach so passiert. Direkt vor unserer Haustür, in der ehemaligen DDR. Dass darüber so wenig bekannt ist, ist fast genauso unglaublich wie die Vorgänge selbst. Weiterlesen „Matthias Jügler – Maifliegenzeit“
Aroa Moreno Durán – Die Tochter des Kommunisten
Die junge spanische Autorin Aroa Moreno Durán, Jahrgang 1981, greift mit ihrem schmalen Debütroman Die Tochter des Kommunisten ein eher ungewöhnliches Thema auf und – das will ich gleich verraten – hat mich damit vollkommen überzeugt. Dabei schreibt sie nicht, wie viele Debütant:innen eine autobiografisch gefärbte Erzählung, sondern nimmt sich ein weniger bekanntes Kapitel der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts vor. 2017 gewann sie damit den Premio Ojo Critico. Weiterlesen „Aroa Moreno Durán – Die Tochter des Kommunisten“
Bettina Wilpert – Herumtreiberinnen
Herumtreiber:innen – was ist damit eigentlich gemeint? Menschen, die sich treiben lassen? Die sich keinem strikten Regelwerk unterwerfen? Die ihren Weg vielleicht noch nicht gefunden haben? Oder die sich vom Leben einfach überraschen lassen wollen? Heute hier, morgen dort. Auf jeden Fall ist der Begriff negativ konnotiert. Zumindest in einer Gesellschaft, die möglichst alles regulieren und unter Kontrolle halten möchte. Und das ist eher die Norm und steht in einer historischen Kontinuität. Und dass diese Kontrolle die weibliche Hälfte der Gesellschaft mehr betrifft als die männliche, auch das ist leider üblich. Wie unterschiedliche Gesellschaften mit denen, die ausscheren, umgehen, zeigt uns Bettina Wilpert in ihrem Roman Herumtreiberinnen. Weiterlesen „Bettina Wilpert – Herumtreiberinnen“
Matthias Jügler – Die Verlassenen
„Zärtlich, traurig, schmerzhaft, schön.“ So wird auf dem Cover des neuen Romans von Matthias Jügler, Die Verlassenen, geworben. Und so skeptisch man solchen Blurbs in der Regel gegenüber stehen mag, hier treffen alle vier Adjektive zu einhundert Prozent zu.
Der 1984 geborene Matthias Jügler erzählt in Die Verlassenen eine Geschichte aus der DDR und der Nachwendezeit, die so spannend wie berührend ist. Es geht darin, wie so oft in Erzählungen aus dem sozialistischen Deutschland, um stille Ungeheuerlichkeiten, um Verrat, um zerstörte Familien und Freundschaften. Es ist ein schmales Buch von gerade einmal 170 Seiten, äußerst dicht, komprimiert, intensiv. Weiterlesen „Matthias Jügler – Die Verlassenen“
Franziska Hauser – Die Glasschwestern
Drei Schwestern, die völlig verschieden sind. Zwei davon sind Zwillinge, die dritte deutlich jünger und besitzt – im Verlauf des Buches deutet sich so etwas an – vielleicht einen anderen Vater. Ein Familiengeheimnis und dazu noch ein wenig dunkle DDR-Geschichte – leider geht das Konzept von „Die Glasschwestern“ von Franziska Hauser für mich nicht auf. Weiterlesen „Franziska Hauser – Die Glasschwestern“
Das Debüt 2017 – Bloggerpreis #5 – Christian Bangel – Oder Florida
Vielleicht Florida? Eine Option. Oder vielleicht mit Nadja nach Berlin? Auch möglich. Oder doch in Frankfurt an der Oder bleiben? Fragen, die Christian Bangel in Oder Florida von seinem Protagonisten stellen lässt.
Der Ich-Erzähler Matthias Freier hat das Abi in der Tasche, aber seine weitere Lebensplanung ist, vorsichtig ausgedrückt, noch recht offen. Wir schreiben das Jahr 1998, Freier gehört irgendwie zur linken Szene, hat mit seinem Kumpel Fliege die Stadtzeitung 0335 gegründet und schreibt gelegentlich Artikel für diese. Fliege ist Punker mit Irokesenschnitt und gleichzeitig ein ganz gewiefter Kopf. Nicht nur verdient er mit seiner Agentur, in der Freier eher wenig motiviert Flyer und Newsletter für die unterschiedlichsten Unternehmen verfasst, ganz gut Geld, nein, er hat auch einen politischen Plan: durch Masseneintritte von Gesinnungsgenossen und einen geeigneten Kandidaten will er den SPD-Ortsverein übernehmen und bei den kommenden Wahlen gegen den durch seine DDR-Vergangenheit in Schieflage geratenen bisherigen Bürgermeister siegen. Weiterlesen „Das Debüt 2017 – Bloggerpreis #5 – Christian Bangel – Oder Florida“
Madeleine Prahs – Nachbarn – #Backlist
Im August erscheint Madeleine Prahs Roman „Die Letzten“ bei DTV, auch eine „Nachbar“geschichte um ein Haus, das „leergewohnt“ werden soll. Prahs Debüt „Nachbarn“ hat mir 2014 ausgesprochen gut gefallen, ihre Personenschilderung fand ich ausgezeichnet. Deshalb freue ich mich sehr auf die Neuerscheinung und möchte hier mit meiner Rezension von 2014 ein wenig neugierig machen. In ihrem Debütroman „Nachbarn“ blättert Madeleine Prahs die Geschichte von sechs Menschen auf. Weiterlesen „Madeleine Prahs – Nachbarn – #Backlist“