Immer wieder musste ich bei der Lektüre von Anna: oder Was von einem Leben bleibt – Die Geschichte meiner Urgroßmutter von Henning Sußebach an den Roman Schwebende Lasten von Annett Gröschner denken. Vieles ist unterschiedlich – das eine autobiografische Recherche, eher ein Sachbuch, das andere ein Roman; Anna wurde 1867 in einem nordrhein-westfälischen Dorf bei Soest geboren, Gröschners Hanna Krause in Ostdeutschland kurz nach der Jahrhundertwende; die wurde Dorfschullehrerin im Sauerland, die andere Kranführerin in Magdeburg. Und doch ist etwas ganz Entscheidendes gleich: Es sind Geschichten von Frauen, die sowohl in ihrer Einzigartigkeit als auch in ihrer Normalität viel zu wenig Beachtung finden und oft übersehen werden. „Was bleibt von einem Leben?“ fragt daher auch der 1972 geborene Journalist Sußebach in seinem so aufschlussreichen wie berührendem Buch.
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